The Big Sleep, so könnte man ihn auch nennen, diesen Sonntag. Zumindest fühlte er sich so ähnlich an. Kurz nach Ende unserer Wache um Mitternacht ging es ins Bett. Habe dann bis zum Frühstück um halb acht geschlafen. Und obwohl das schon mehr als zu Hause üblich ist, war ich dann immer noch todmüde. Einzig das ständige Setzen und Umsetzen der Segel während der anschließenden Frühschicht verhinderte, daß mir ständig die Augen zu fielen.
Bildserie „Arbeitseinsatz“ – © Knut HildebrandtAlso fiel ich sofort nach dem Lunch wieder in die Koje, aus der ich erst drei Stunden später wieder durch lautes Gehämmer auf Deck aufgeschreckt wurde. Da bei dem Lärm an Weiterschlafen nicht zu denken war, habe ich mich auch dem Bett gepellt und an Deck ein wenig dem Sonnenuntergang entgegen gelesen. Das allerdings nicht, ohne immer noch eine gewisse Müdigkeit zu verspüren.
Diese konnte allerdings nicht so recht zur Geltung kommen, da es Lau einfiel kurz vor dem Dinner noch eine Feuer- und Evakuierungsübung durchzuführen. Solche Übungen sorgen immer für allgemeine Erheiterung, da alles so schön geordnet zugeht und trotzdem schief läuft. Auf jeden Fall gab es wohl keinen der wußte, wie die Rettungsweste richtig anzulegen ist. Aber das zu lernen ist ja Sinn und Zweck der Übung gewesen. Zumindest der wesentliche. Denn mir half sie auch meine Müdigkeit ein wenig zu vergessen.
Bildserie „Steuerhaus“ – © Knut HildebrandtDiese schlug allerdings nach dem Dinner wieder mächtig zu. Also fiel ich direkt vom Essenstisch in die Koje. Denn bis zur nächsten Wache waren es nur noch knapp vier Stunden. Eigentlich viel zu wenig Zeit, um danach wirklich ausgeschlafen sein zu können. Trotzdem gelang es mir einen neuen persönlichen Schlafrekord aufstellen. Denn einen Sonntag an dem ich mehr als dreizehn Stunden geschlafen habe, gab es wohl noch nie in meinem Leben.